Bibliothek der HS Anhalt – wo Geschichte auf Gegenwart trifft

Noch auf dem Fußweg vom Badeweg  zum „Roten Gebäude“ hörte ich die Einwände eines Fachoberschülers der EFOW 18, dass man zum Lesen von Fachbüchern heutzutage keine Bibliotheken mehr bräuchte. Alles könne man online über große Suchmaschinen finden und nutzen. Rechtliche Überlegungen, der Schutz des geistigen Eigentums der Autor*innen spielten dabei offenbar keine Rolle. Doch die folgende Begegnung in der Bernburger Straße änderte wohlmöglich die Sichtweise auf eine Dienstleistungseinrichtung wie diese:
Die Bibliothekarin, Frau Lamprecht, vermochte es mit wenigen Worten, das Faszinierende der mit großem Aufwand originalgetreu wieder hergerichteten und erweiterten Räumlichkeiten auf den Punkt zu bringen. Unter alter Farbe fand man noch ältere aus dem 19. Jahrhundert und dort auch (etwa auf Augenhöhe auf dem ersten Bild zu sehen) lateinische Wörter, die uns die Gelehrten der Vorzeit bis in unsere Tage mit auf den Weg geben: „ … Redlichkeit und Klugheit …“ machen Menschen zu etwas Besonderem.
Die Ausleihe und die Rückgabe – dank Funktransponder für jedes Buch auch in Selbstbedienung möglich – demonstrierte Frau Falk persönlich. Ebenso wie die Möglichkeit, auf Zehntausende E-Books und elektronisch vorliegende Fachpublikationen (legal lizensiert) zugreifen zu können. Für Lehre und Forschung werden auch hierfür jährlich Steuergelder in beträchtlichem Umfang ausgegeben.
Die ruhig und diszipliniert auftretenden „Elftklässler“ nutzten die bequemen Sitzmöbel in dem wohltemperierten Nachbarraum auch gleich dazu, mal ein Buch oder eine Zeitschrift durchzublättern.
Vielleicht inspirierte die stundenweise Exkursion die Fachoberschüler*innen ja dazu, die Hochschule Anhalt künftig häufiger zu betreten. Die Hochschulbibliothek jedenfalls steht ihnen bereits vom ersten Tag an offen, auch wenn sie noch nicht als Studierende immatrikuliert sind.

A. Söder (BbS-ABI)