„Leseland DDR“

Ein bisschen unschlüssig sind die Schüler der Klasse BZM.22 (Zerspanungsmechaniker) am 26. April 2023 dann doch, als sie in der Ausstellung „Leseland DDR“ im Kreismuseum in Bitterfeld stehen. Das soll es schon gewesen sein? Ein Raum mit großen Infotafeln an den Wänden? Gut, man kann den QR-Code auf den Tafeln eingeben und sich etwas erzählen lassen zu bestimmten Zeitabschnitten oder allgemein. Erzähler sind z.B. Wolfgang Biermann, Peter Sodann, Ines Geipel oder auch Ulrich Plenzdorf. Aber was, wenn man die nicht kennt? Wenn man kaum etwas weiß von DDR-Literatur? Dann wird es schwer, sich tatsächlich auf die Ausstellung einzulassen. Wurde in der DDR tatsächlich so viel gelesen?, fragt Kristin Otto, Historikerin und Museumspädagogin rhetorisch und klärt bei einer kurzen Einführung auf. DDR-Literatur war durchaus kritisch und realistisch in den Schilderungen der eigenen Gesellschaft. Hier gab es sie: die Gegenöffentlichkeit. Klar wurde viel gelesen in den 41 Jahren DDR. Traurig, dass 1990 viele Bücher der DDR-Literatur aus den Bibliotheken tatsächlich auf den Müll sollten. Durch die Rettungsaktion von Peter Sodann (damaliger Intendant des „neuen theaters“ Halle), der sich einsetzte und für eine Neuunterbringung sorgte, sind die Bücher heute in der Peter-Sodann-Bibliothek in Staucha (Sachsen) der Öffentlichkeit zugänglich. Schaut doch mal rein unter: https://www.psb-staucha.de/index.php.

Danke an Kristin Otto vom Kreismuseum Bitterfeld für ihre Einführung.

Weitere Details zur Ausstellung unter: https://www.bundesstiftung-aufarbeitung.de/de/vermitteln/bildung/bildungskatalog/leseland-ddr.

L.Dietsch

Hi, ich bin süchtig!

Am 12. April 2023 sprach in der Klasse der Ergotherapeuten (1. Ausbildungsjahr) eine externe Referentin über ihre Drogenvergangenheit. Im Stuhlkreis begann „Ise“ die Doppelstunde mit den Worten „Hi, ich bin Ise und ich bin süchtig“. Sie redete dann über ihren Einstieg, ihre Höhen und Tiefen und schließlich ihrem Kampf aus dieser furchtbaren Sucht. Sehr emotional und detailliert schilderte sie dabei konkrete Erlebnisse. Zudem berichtet sie über Erfahrungen in Kliniken, mit Therapien und Selbsthilfegruppen. Die Klasse konnte ihr bereits im Vorfeld anonym Fragen zukommen lassen, welche sie beantwortete. Sie betreibt einen Instagram-Account mit dem Namen „Selbstzweifelkanal“ (https://www.instagram.com/selbstzweifelkanal/) und wies die Schülerinnen und Schüler darauf hin, ihr darüber auch im Nachhinein noch Fragen stellen zu dürfen. Diese Unterrichtseinheit war sehr emotional und wird noch eine ganze Weile bei uns nachklingen. Wir bedanken uns von Herzen bei der Referentin und wünschen ihr von ganzem Herzen alles Gute.

C. Engelmann

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