Ergotherapeuten gestalten Kinderfest

Am 2. Juni waren wir, die AERG.21 (2. Lehrjahr der Ergotherapeuten), beim Kinderfest der Angelika- Hartmann-Schule in Köthen. Kurz vor halb acht trafen wir uns mit unserer Fachlehrerin Frau Frohberg vor der Schule für geistig behinderte Kinder und Jugendliche. Freundlich wurden wir von den Schülerinnen und Schülern, Lehrerinnen und der Ergotherapeutin Frau Paul empfangen.
Wir haben als Klasse für das Kinderfest verschiedene Stationen vorbereitet wie kreatives Gestalten, eine Bewegungsgeschichte, einen Hindernisparcours und Kinderschminken.
An der Station kreatives Gestalten konnten aus Papptellern Tiere hergestellt werden, wie zum Beispiel ein Fisch, eine Biene oder eine Qualle. Der Fisch war am beliebtesten. Die Kinder gestalteten die Tiere sehr gern und fanden es ganz toll, dass sie diese mit nach Hause nehmen konnten. Einige benötigten etwas Hilfe, doch gemeinsam im Team gelang alles. Es gab sogar eigene Ideen: ein Kind malte eine Prinzessin, ein anderes hatte Spaß dabei, die Farben einfach nur zusammenzumischen.
Bei der Station Bewegungsgeschichte haben wir uns zwei verschiedene Varianten überlegt. Die erste Geschichte handelte von einer Zirkusvorstellung. Jedes Kind bekam dabei ein Tuch in die Hand und sollte dann in der Manege mit dem Tuch einen Trick vorführen, wie es in der Geschichte beschrieben wurde. Die zweite Geschichte handelte von einem Tag im Zoo, bei denen die Kinder die Tiere, wie zum Beispiel einen Elefanten oder einen Tiger, nachahmen durften. Auch hier hatten die Kinder sichtlich Spaß.
Beim Hindernisparcours mussten die Kinder Slalom laufen, mit einem Ball dribbeln, Himmel und Hölle bezwingen, kegeln sowie über Hindernisse steigen und springen. Leider waren einige der Kinder von den Reizen überflutet und waren sehr ungeduldig, da sie am liebsten sofort beginnen wollten. Das Dribbeln des Balls fiel den Kindern ein wenig schwer. Beim Kegeln wiederum bemerkten wir, dass sie sehr viel Vergnügen hatten.
Großes Schlangestehen war beim Kinderschminken. Aus einem Vorlagenheft haben sie sich ihr Motiv herausgesucht. Es gab auch Extrawünsche, die erfüllt wurden. Ob Prinzessin, Tiger, Superman, Zombie, Skelett, Schmetterling und Wolf – es war so ziemlich alles dabei, was man sich vorstellen konnte. Heiß begehrt war auch Glitzer als Verzierung. Die Kinder haben sich Tattoos, wie z.B. Blumen oder Herzen aufmalen lassen und sich die Nägel lackieren lassen. Sie haben viel gelacht, da die Schwämme und Schminkstifte im Gesicht gekitzelt haben. Am Ende brauchten wir an der Schminkstation sogar Verstärkung von den anderen Mitschülern, damit auch jedes Kind geschminkt werden und zufrieden nach Hause gehen konnte. Zur Mittagszeit wurden alle Stationen wieder zusammengeräumt und wir stärkten uns gemeinsam mit Rostbratwust, Toast und Nudelsalat.
Wir hatten einen schönen Tag, an dem wir neue Erfahrungen und großartige Eindrücke sammeln konnten. Auch einige Krankheitsbilder aus dem Unterricht konnten wir wiedererkennen. Recht herzlich möchten wir uns aber beim Kollegium der Angelika-Hartmann-Schule bedanken, vor allem bei Frau Paul. Wir hoffen, dass auch andere Ergo-Klassen unserer Schule in Zukunft neue Erfahrungen an dieser Schule sammeln können. Bedanken möchten wir uns auch bei Frau Frohberg für die Organisation.

P. Weise, AERG.21

„Atlas unserer spektakulären Körper“

„…hab mich durch Gewebe, Gewölbe, Gebein, Geknitter, Geknote geschmeckt, gesickert und gekaut, so gut, so zäh, dass mir der Ort jetzt erscheint wie meiner.“, liest Maria Meinel am 2. Juni im Raum C 108 in der BbS ABi den 14 Biolaboranten (BBL.22) vor. Der, der da spricht, ist der Krebs, der nach einer längeren Pause wieder in Lia zurückgekehrt ist. Lia ist die Hauptperson im Buch „Atlas unserer spektakulären Körper“ von Maddie Mortimer, das Maria Meinel ins Deutsche übersetzt hat. Eine Herausforderung: 480 Seiten einer facettenreichen, gewaltigen Sprache in nur 4 Monaten zu übersetzen. Und zwar so, sagt sie, dass die Wirkung, die das Buch bei den englischen Lesern hervorruft, ähnlich ist. Nicht einfach, wenn es dann noch um Wörter geht, die in der deutschen Sprache gar nicht existieren und noch schwieriger, wenn Wortspielereien der Autorin ja auch Rhythmus und einen bestimmten Klang haben. Wie können diese überhaupt in eine andere Sprache übertragen werden?
Wie sie sich dieser Herkulesaufgabe gestellt hat und welche Strategien sie dabei nutzte, das berichtete Maria Meinel an diesem Morgen im Deutschunterricht. Und wenn die Sätze dann auch noch grafisch verschiedene Formen annehmen, dann braucht es auch viel Phantasie. „Ich musste auf jeder Seite von der Muse geküsst werden“, lacht sie. Und es wird mehr als klar, dass Übersetzer und Übersetzerinnen selbst Künstler sind.
Der Krebs kommt im Buch als Personifikation vor mit eigener Stimme. Auch das macht das Buch (das bereits auf mehreren Preislisten stand, u.a. für den Booker-Prize) einzigartig und lässt ganz neue Perspektiven auf die Krankheit und auf den Umgang mit ihr zu.
Herzlichen Dank an Maria Meinel für die Einblicke in die Arbeit einer Übersetzerin und die Übersetzung dieses Buches in „unsere Welt“.
Danke auch an den Friedrich-Bödecker-Kreis in Sachsen-Anhalt e.V., der Autorenlesungen möglich macht.

L.Dietsch


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